Leefmann/Hildt: The Human Sciences after the Decade of the Brain

In Auseinandersetzung mit Kognitions- und Neurowissenschaftlichen Forschungsergebnissen und Theorien sind in den letzten Jahren in einigen traditionellen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen neuartige Forschungsansätze entstanden. Bindestrich-Forschungsfelder wie Neuro-Philosophie, Neuro-Ethik, Neuro-Historiographie, Neuro-Pädagogik oder sogar Neuro-Theologie zeugen von diesem Einfluss. Gleichzeitig ist der Transfer Neuro- und Kognitionswissenschaftlicher Ansätze in den Geistes- und Sozialwissenschaften natürlich nicht unhinterfragt geblieben und hat zudem zu einem eigenen Diskurs über einen „Neuroscientific Turn“ innerhalb und außerhalb der Wissenschaften beigetragen.

Der von Jon Leefmann und Elisabeth Hildt herausgegebene Band versammelt neue englischsprachige Arbeiten zu den aktuellen Herausforderungen interdisziplinärer Zusammenarbeit verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer und den kognitiven Neurowissenschaften. Ausgehend von einer Thematisierung der methodischen und begrifflichen Probleme kognitions- und neurowissenschaftlicher Ansätze bei der Untersuchung von Fragestellungen in Disziplinen wie Philosophie, Geschichte, Ethik oder Pädagogik vertiefen die Beiträge bestehende erkenntnistheoretische, wissenschaftshistorische und wissenschaftssoziologische Diskussionen über den „Neuroscientific Turn“. Die Beiträge in den drei Teilen des Buches konzentrieren sich auf die Themen

  1. Erkenntnistheoretische Fragen neurowissenschaftlich informierter Ansätze in der philosophischen und historischen Forschung
  2. Möglichkeiten und Grenzen neurowissenschaftlicher Erklärungen des menschlichen Sozial- und Moralverhaltens und
  3. Konsequenzen des „Neuroscientific Turn“ in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, wie Wissenschaft, Erziehung und Film.

Link zum Onlineshop des Verlags:

https://www.elsevier.com/books/the-human-sciences-after-the-decade-of-the-brain/leefmann/978-0-12-804205-2